Mittwoch, 19. Juni 2013

Belugalinsen-Mus und was man daraus machen kann



Vor ein paar Tagen kam eine Bekannte vorbei, um sich ein Buch zu leihen. Ich lief ihr aus der Wohnung freudestrahlend entgegen und zack! Ein kleiner Windhauch und hinter mir fiel die Tür ins Schloss. Nachdem wir ein paar Sekunden in Schreckensstarre verharrt waren, bin ich zu meiner Nachbarin gerast, über deren Balkon ich glücklicherweise zurück in meine Wohnung klettern durfte, was natürlich reichlich verdutzte Blicke der Passanten zur Folge hatte. *g*
Dieses kleine Erlebnis in luftiger Höhe hatte mich aber nun endlich dazu beflügelt, mich den schwarzen Belugalinsen zu widmen, die bis dato selig in den Untiefen meines Küchenschranks ihrem Mindesthaltbarkeitsdatum entgegenschlummerten. Ich hatte noch nie damit gekocht und die ersten Kostversuche der fertig gegarten Linsen ließen mich Schlimmes vermuten. Allen üblen Vorahnungen und vorangegangenen Küchendesastern zum Trotz ist das Rezept überraschenderweise gelungen!

Belugalinsen-Mus bzw. Belugalinsen-Püree


80gr Belugalinsen
200ml Wasser
15gr Paranüsse
1 Lorbeerblatt
eine Zwiebel
4 Wacholderbeeren
5 ganze Pimentkörner
eine Prise Kreuzkümmel
frischen fein gehackten Rosmarin und Koriander
Salz, Pfeffer
2EL Erdnussöl
1EL Agavendicksaft
1EL Limettensaft
1 schwach gehäuften TL Limettenabrieb
½-1TL Garam Masala
einen Schuss Ume-Su
eine Messerspitze Muskatpulver
etwas Tomatenmark

Linsen gemäß Packungsangabe heiß waschen und in Wasser mit einem Lorbeerblättchen für ca. 20 Minuten garen. (Nach Garende sollte kaum Wasser mehr im Topf übrig sein.) Lorbeerblatt entnehmen, Linsen in ein Püriergefäß geben. Die gehackte Zwiebel kurz andünsten, bis sie duftet. Dann zu den Linsen geben.
Die Wacholderbeeren, die Pimentkörner und den Kreuzkümmel in einem Mörser zerstoßen, dann mit ins Gefäß geben. Die restlichen Zutaten zugeben und alles zu einer homogenen Masse/Paste pürieren/mixen.

Zugegeben, das Püree würde vermutlich keinen Schönheitspreis gewinnen, aber ich konnte es relativ vielfältig einsetzen, unter Anderem als Aufstrich. Vermengt mit Soja- und Paniermehl konnte ich Bratlinge daraus braten, dazu eine etwas schärfere Heidelbeersauce:



60gr Heidelbeeren, gewaschen
eine halbe Limette sowie 1TL Limettenschalenabrieb
1TL Rohrzucker
eine halbe Banane
2Msp gemahlenen Anis
1-2Msp Muskat
2TL Mohn
eine Prise Salz

(Eine halbe) Limette schälen und das Innere von den weißen Häutchen befreien. Grob zerkleinern. Mit den Heidelbeeren und den restlichen Zutaten bis auf den Mohn pürieren. Abschmecken, den Mohn unterrühren. Nach Belieben mit Wasser strecken.
Sie schmeckt wie erwähnt etwas bissig/scharf und dürfte daher nicht unbekannt jedermanns Geschmack sein.

Mit dem restlichen Mus und Dinkelvollkornmehl, Hefe und etwas Wasser habe ich mich dann an brotartigen Muffins versuchen wollen, die allerdings noch nicht wirklich ausgegoren sind.



Wesentlich besser gelungen ist hingegen die gefüllte Aubergine.

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